The review of an album "Kukushkiny Deti" from a powermetal.de

Kalevala - The Cuckoo's Children - 1 Review

∅-Note:8.00 / 10
Label: Metalism Records
Stil: Acoustic Folk Metal
Homepage: http://www.kalevala-folk.ru
  1. Kalevala
  2. The Cuckoo's Children
  3. Handfuls Of Thawed Snow
  4. Pussy Willows Cried
  5. Kupala's Night
  6. By The Broken Bathtub Of The Solitary Porch
  7. Heady Lungwort's White Fire
  8. The Wind At The Back
  9. The First Last Sunset
  10. About The Stud (The Balls)
  • Diese Seite zu Mister Wong hinzufügen
  • Webnews

Review von Björn Backes

Russischer Geheimtipp in Sachen Acoustic Folk Rock

Wenn die russische Metal-Szene auch nur halbwegs in dem Maße gepusht weerden würde wie ihr skandinavisches Pendant, wären die Mannen aus den Elchregionen ihren östlichen Nachbarn wahrscheinlich nicht so drastisch voraus, wie es seit Jahren der Fall ist. Doch die Realität ist bitter, und der Support für die Bands aus dem Land des Wodkas verschwindend gering. Mit ein wenig Glück und natürlich der musikalischen Überzeugungskraft gelingt es aber doch so manchem Act, und sei es nur über den Importweg, außerhalb der Heimat einen Release zu platzieren. Eine der glücklichen Truppen, denen diese Ehre jüngst zuteil wurde, hört auf den Namen KALEVALA und treibt sich im Bereich des gediegenen Folk Rocks herum - und das mit wirklich starken kompositorischen Elementen.

Dabei ist die Orientierung an den finnischen Sektor stellenweise sehr dominant. Von rassigem Speed-Polka über diverse Humppa-Elemente bis hin zur eher traditionell ausgerichteten östlichen Folklore wird auf "The Cuckoo's Children" so ziemlich alles geboten, was die tanzbare Heimatverbundenheit zu bieten hat. Allerdings gehen KALEVALA nicht den Weg des geringsten Widerstands und kleistern ihre Songs nicht unnötig mit Bombast und massig Elementen zu. Die Russen legen zwar ein gutes Tempo vor und sind Gruppen wie FINNTROLL und KORPIKLAANI in Sachen Party-Effekt in mancherlei Hinsicht gar nicht mal so fremd, doch in der Gestaltung ihrer Kompositionen gehen KALEVALA durchaus dezenter zu - und das ist auf Dauer auch richtig angenehm. Dass die Band dafür aber dennoch nicht den Preis für den originellsten Release einheimsen werden, weiß man spätestens nach den ersten drei Nummern, in denen der latente Mangel an Eigenständigkeit direkt auffällt. Die Bandhymne 'Kalevala' kommt dem Material der angesprochenen Bands dierekt am Nächsten, das Titelstück folgt kurz darauf den Pfaden solcher Gruppen wie MÄGO DE OZ, und mit 'Handfuls Of Thawed Snow' hat man wohl das rockigere Pendant zu FINNTROLLs 'Trollhammeren' eingespielt.
Auf der anderen Seite ist die Nähe zu den größeren Namen gar nicht mal so unwillkommen, da sich KALEVALA einfach nur das beste aus allen Sparten heraussuchen und daraus ihren eigenen Mix kreieren. In anspruchsvolleren Songs wie 'Pussy Widows Creed' und 'The First Last Sunset' zeigen die Russen dabei auch ganz klar, dass definitiv Potenzial in ihnen schlummert, und dass sie bei entsprechender Unterstützung auch locker mit der europäischen Spitze im Folk Rock/Metal mithalten könnten - wenn man ihnen nur eine Chance gibt!

Daher also der Appell an Fans der besagten Combos, KALEVALA einfach mal anzutesten und sich auf der My Space-Page selbst einen Eindruck zu verschaffen. Das nämlich, was die Band auf "The Cuckoo's Children" treibt, ist sehr, sehr ordentlich.

Kurzer Hinweis am Rande: Die genannten Songtitel sind lediglich die englishcne Übersetzungen. Im Original singt die Band in ihrer Landessprache.

Anspieltipps: Handsfuls Of Thawed Snow, Kupala's Night, The Wind At The Back

Note: 8.0 / 10
Björn Backes, 1.11.2009